Der Verband baugewerblicher Unternehmer Hessen e. V. kritisiert anlässlich der gestern gestarteten Tarifrunde im Baugewerbe die Forderungen der Gewerkschaft deutlich: „Die Branche kämpft gerade mit steigenden Kosten, Absagen großer Bauaufträge und einer unsicheren Zukunftsprognose. Eine deutliche Steigerung bei den Lohnkosten kann die Baufirmen jetzt in ernste Schwierigkeiten bringen und letztendlich auch Jobs kosten,“ macht Frank Dittmar, Präsident des Verbandes baugewerblicher Unternehmer Hessen e.V. klar.
„Auch in Hessen wurden Aufträge storniert oder auf Eis gelegt. Investoren aus Gewerbe und Industrie sind sehr zurückhaltend, wenn es um Großprojekte geht, das gleiche Bild erkennen wir bei den öffentlichen Auftraggebern. Je länger die Auswirkungen der Corona-Krise andauern, umso dünner werden unsere Auftragsbücher. Und was nützt dem Arbeiter ein Lohnplus von 6 %, wenn er am Ende von Kurzarbeitergeld leben muss?“ kritisiert Dittmar die Unbeweglichkeit seitens der Gewerkschaft in der aktuellen Tarifrunde.
Nach aktuellen Umfragen des Verbandes liegt der Auftragsbestand der hessischen Bauunternehmen im April 2020 deutlich unter den Werten der beiden Vorjahre. Über 20 % der Betriebe schätzten im April 2020 die Geschäftslage als unbefriedigend ein, im Januar 2020 waren dies nur 8,5 %.
„Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben in den vergangenen, schwierigen Wochen großartiges geleistet und diszipliniert weitergearbeitet. Wir wollen alles tun, um diese sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze in der Baubranche zu erhalten. Die jetzt auf dem Tisch liegenden Forderungen können wir in diesem Umfang nicht nachvollziehen. Wir müssen im
gemeinsamen Interesse der Branche in diesen schwierigen Zeiten an einem Strang ziehen,“ ruft Dittmar auf.
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