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16.09.2024
Allgemein

Veröffentlichung Monitoring-Bericht zur Umsetzung der EBV

Der Monitoring-Bericht zur Umsetzung der Ersatzbaustoffverordnung wurde gemeinsam vom Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB), dem Deutschen Abbruchverband (DA), dem Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) und der Bundesgemeinschaft Recycling-Baustoffe (BGRB) erstellt. Ziel war es, ein umfassendes Bild über das erste Jahr nach Inkrafttreten der EBV zu zeichnen und die tatsächlichen Auswirkungen auf die Unternehmen in der Bau- und Recyclingbranche zu analysieren. Mehrere Umfragen unter den Mitgliedsunternehmen (im September 2023, Februar und Juni 2024) bilden die Grundlage des Berichts.

Die Ergebnisse zeigen, dass die Einführung der EBV für viele Unternehmen erhebliche Herausforderungen mit sich gebracht hat. Die Umstellung auf die neuen Regelungen führte zu einem erhöhten Kosten- und Bürokratieaufwand, insbesondere im Bereich der Güteüberwachung und Annahmekontrolle. Über 60% der befragten Unternehmen berichten von starken Auswirkungen, und viele sehen sich durch längere Analysenzeiten und gestiegene Kosten in der Praxis behindert. Der fehlende Produktstatus von mineralischen Ersatzbaustoffen (MEB) erschwert die Marktakzeptanz und benachteiligt sie im Vergleich zu Primärmaterialien.

Für Verwender von MEB hat sich die Situation ebenfalls nicht verbessert. Im Gegenteil, viele sehen den Einbau von MEB als komplizierter und mit einem höheren Dokumentationsaufwand verbunden an. Der angestrebte Effekt der Vereinfachung durch den Wegfall der wasserrechtlichen Genehmigung ist ausgeblieben, was zu Unsicherheiten und einem verstärkten Rückgriff auf Primärmaterialien geführt hat.

Die Umfrageergebnisse zeigen auch, dass die EBV die angestrebten Recyclingziele verfehlt hat. Nur ein geringer Prozentsatz der befragten Unternehmen berichtet von einem gestiegenen Recycling von Bauschutt, während der Großteil eine Verschiebung der Stoffströme hin zur Deponierung beobachtet. Die Marktakzeptanz von MEB, insbesondere der Klassen RC-2 und RC-3, ist praktisch nicht vorhanden.

Der Monitoring-Bericht sowie eine gemeinsame Pressemitteilung der vier Bau- und Recyclingverbände ist hier frei verfügbar:

Dateityp

Ihre Ansprechpartnerin:

Anika Amberg

Rechtsanwältin und Fachanwältin für Bau- und Architektenrecht

Telefon: 069 / 958 09-350
E-Mail: amberg@bgvht.de

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