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23.02.2022
Pressemitteilungen

Das hessische Baugewerbe fordert Neustart der Förderlandschaft

Es ist Zeit für eine Neuorientierung der klimafreundlichen Gebäudeförderung

„Wir begrüßen die Entscheidung, die KfW-Sanierungsförderung vorerst wieder aufzunehmen“, so Rainer von Borstel, Hauptgeschäftsführer des Verbands baugewerblicher Unternehmer Hessen e.V. „Trotzdem müssen jetzt die Weichen für einen Neustart der Förderlandschaft gestellt werden“.

Mit dem Wohnraummangel und Klimawandel im Rücken sollte die ab 2023 geplante Gebäudeförderung schnell umsetzbare und realistische Lösungen enthalten. Das größte CO2-Einsparpotential im Gebäudebestand bietet die energetische Sanierung. Vor allem der Ersatzbau von Gebäuden, die vor der ersten Wärmeschutzverordnung 1975 errichtet wurden. Denn nur etwa 10 % des gesamten Gebäudebestands in Deutschland wurde nach 1990 gebaut und stellt einen energetisch mindestens ausreichenden Standard dar. Durch die Wohnungsbauoffensive der 50er und 60er Jahre zur Deckung des Wohnraumbedarfs ist die Baualtersklasse 1950 – 1970 stark vertreten.

Um den Energiebedarf im Gebäudebereich dauerhaft zu senken, muss in erster Linie die Gebäudehülle verbessert werden. Im zweiten Schritt braucht es effizientere Anlagentechnik. Diese Kombination von verbessertem Wärmeschutz, gepaart mit effizienter Anlagentechnik, führt zum wirtschaftlichen Optimum. Denn alleine mit hocheffizienten Neubauten nach neuestem Stand wird es bei der aktuellen Neubau- und Modernisierungsquote von ca. 1% noch 100 Jahre dauern, bis der komplette Gebäudebestand auf heutige Standards angehoben ist.

Deshalb muss das Ziel sein, den Gebäudebestand zu aktivieren. Dazu braucht es Anreizprogramme um den CO2-Ausstoß zu verringern und keine weiteren Anforderungen im Neubau.

Eine neue Förderung sollte auch den sozialen Aspekt miteinbeziehen. Denn das reine Fordern von Maßnahmen bringt nicht das gewünschte Ergebnis wenn viele Gesellschaftsschichten nicht über ausreichend finanzielle Mittel verfügen, um sich energieffiziente Sanierungen oder Neubauten leisten zu können. Es gilt zudem, die Förderkulisse so unbürokratisch wie möglich zu gestalten.

Ihre Ansprechpartnerin:

Lena Brucato

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Telefon: 069 / 9 58 09-222
E-Mail: brucato@bgvht.de

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