Image
20.09.2019
Pressemitteilungen

Hessen droht Entsorgungsnotstand für Bauschutt und Erdaushub

Kleine Anfrage im hessischen Landtag zeigt Mangel an Deponien deutlich auf

Der Verband baugewerblicher Unternehmer Hessen e.V. zeigt sich anlässlich der Beantwortung der Kleinen Anfrage im hessischen Landtag zu Deponiekapazitäten in Hessen stark besorgt über den Mangel an Deponieraum in Hessen.

Die Beantwortung durch das hessische Umweltministerium zeigt deutlich, dass „in Hessen derzeit ein Mangel an allgemein zugänglichem Deponieraum“ (Drs. 20/949) besteht. Die freien Kapazitäten sind demnach allein im Regierungspräsidium Darmstadt von 2012 bis 2017 um rund 43 % zurückgegangen. Insbesondere in den Deponieklassen 0 und I, die für die Bauwirtschaft besonders relevant sind, seien laut Umweltministerium nur wenig Kapazitäten vorhanden.

Das Umweltministerium schreibt, dass es die Engpässe nach Vorliegen des Abfallwirtschaftsplans, der 2021 fertig gestellt werden soll, mit den Deponiebetreibern angehen will, „damit diese neue Kapazitäten, insbesondere zur Entsorgung von Bauschutt und Erdaushub, schaffen können.“

Rainer von Borstel, Hauptgeschäftsführer des Verbandes, sagt dazu: „Wir freuen uns sehr, dass dieses wichtige Thema endlich auch im hessischen Landtag angekommen ist und mit dieser Kleinen Anfrage aufs Tableau gebracht wurde. Nichtsdestotrotz ist die Antwort enttäuschend. Die Gesamtmenge von Erdaushub und Bauschutt ist seit 2012 stark gestiegen, neue Deponien wurden in den letzten fünf Jahren aber nicht genehmigt. Erst im Jahr 2021 über Lösungen nachdenken zu wollen, wird in den nächsten Jahren zu einer brenzligen Situation in der hessischen Bauwirtschaft führen, da die Kapazitäten heute schon nicht ausreichen. Die Schaffung neuer Deponien dauert wegen bürokratischer und rechtlicher Belange viele Jahre. Die Bauaktivitäten finden jetzt statt, die Abfälle müssen heute entsorgt werden. Gerade mit Hinblick auf die Schaffung von neuem Wohnraum im Ballungsgebiet Rhein-Main und dem Abbau des Sanierungsstaus unserer Infrastruktur, drohen hier gefährliche Engpässe, die zu einer enormen Preissteigerung, weiten Fahrten der LKW mit entsprechendem CO²-Ausstoss bis hin zur Ablehnung von Bauaufträgen führen könnten.“

Der Verband baugewerblicher Unternehmer Hessen e.V. warnt bereits seit mehreren Jahren vor einem Entsorgungsnotstand bei Bauabfällen. Hierzu steht er mit den Regierungspräsidien und dem hessischen Umweltministerium in stetigem Austausch. Ende des Jahres finden zwei Veranstaltungen hierzu im Regierungspräsidium Darmstadt statt, um Planer und Ausführende in diesem wichtigen Punkt an einen Tisch zu bringen.

Ihre Ansprechpartnerin:

Lena Brucato

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Telefon: 069 / 9 58 09-222
E-Mail: brucato@bgvht.de

Ähnliche Beiträge

18.06.2025
Startseite

Geschäftsstellen geschlossen

Am 19. und 20. Juni 2025 bleiben die Verbands-Geschäftsstellen in Frankfurt und Kassel geschlossen. Gerne sind wir ab …
11.06.2025
Startseite

Ergebnisse der Frühjahrsumfrage: Verbesserte Beurteilung der Geschäftslage

Der Markt arrangiert sich offensichtlich mit dem Baupreis- und Zinsniveau. Ausgehend von einem niedrigen Nachfrageniveau im Hochbau verbessern …
11.06.2025
Digitalisierung

DIGI-Zuschuss Hessen: Erste Auswahlphase 2025 abgeschlossen

Am 10. Juni 2025 endete die letzte Zufallsauswahl der ersten Förderrunde des DIGI-Zuschusses Hessen. Unternehmen, die bis zu …
06.06.2025
Pressemitteilungen

Thomas Reimann als Präsident des hessischen Baugewerbes bestätigt

Personelle Veränderungen im Vorstand Die Mitgliederversammlung des Verbandes baugewerblicher Unternehmer Hessen e.V. wählte Thomas Reimann erneut zum Präsidenten.
15.05.2025
Pressemitteilungen

„Bau-Branchen-Talk am Tisch“: Gemeinsam Fachkräfte sichern und Bürokratie abbauen

Die Bauwirtschaft steht im Zentrum bedeutender gesellschaftlicher Aufgaben: bezahlbarer Wohnraum, moderne Infrastruktur, energetische Sanierung und Klimaschutz. Gleichzeitig stellt
09.04.2025
Pressemitteilungen

VbU-Präsident Thomas Reimann zum Koalitionsvertrag

Zum heute von CDU/CSCU und SPD vorgestellten Koalitionsvertrag „Verantwortung für Deutschland“ äußert sich Thomas Reimann, Präsident des Verbands