Am 8. Tag der Nachhaltigkeit im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie Hessen hat im BBO Lauterbach eine Aktion zum Thema Infraleichtbeton stattgefunden.
Auszubildende des BBO Lauterbach präsentierten ein Außenwandelement aus innovativem Infraleichtbeton sowie dessen Herstellung, Zusammensetzung und Prüfung.
Bei Infraleichtbeton handelt es sich um einen Leichtbeton mit einer Trockenrohdichte kleiner 800 kg/m³ und einer entsprechend geringen Wärmeleitfähigkeit. Ein einschichtiger Wandaufbau ohne weitere Wärmedämm- und Putzschichten ist damit ausführbar.
Zur Zeit ist dessen Verwendung allerdings normativ nicht geregelt und erfordert z.B. eine Zustimmung im Einzelfall (ZiE) oder eine vorhabenbezogene Bauartgenehmigung (vBG) durch die oberste Landesbaubehörde.
Die am Aktionstag gezeigte Rezeptur unter Verwendung von Blähglas und Blähton ergibt einen ILC der Rohdichteklasse D0,60 (551 bis 600 kg/m³) nach [1] mit einer mittleren Druckfestigkeit von ca. 5 MPa.
Nachhaltigkeit:
Während der Nutzungsphase wird CO2 aus der Luft im Infraleichtbeton gebunden (Recarbonatisierung). Am Ende der Nutzungsphase kann die monolithische Bauweise einen einfachen und sortenreinen Rückbau mit anschließender Wiederverwertung ermöglichen. In Kombination mit der Verwendung von klinkereffizienten Zementen (CEM II / CEM III) ergibt sich somit die Möglichkeit einer besonders nachhaltigen Bauweise durch den Einsatz von Infraleichtbeton [2].
Quellen:
[1] Mike Schlaich, Alex Hückler, Claudia Lösch. (2021) Infraleichtbeton ILC, in Beton-Kalender 2021 (Hrsg. Bergmeister, K.; Fingerlos , F.; Wörner, J.-D.), Ernst & Sohn, Berlin, S. 909-952. [2] Zement-Merkblatt Betontechnik B14 12.2022 Infraleichtbeton, Hrsg. InformationsZentrum Beton GmbH, Düsseldorf.
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