Die Frist zur finalen bundesweiten Abstimmung über die Zustimmung oder Ablehnung des Einigungsvorschlags für die aktuelle Lohn- und Gehaltstarifrunde ist heute abgelaufen. Da alle Gremien der beteiligten Tarifparteien der Einigung zugestimmt haben, ist nun der Tarifkonflikt im Bauhauptgewerbe beendet. Der Verband baugewerblicher Unternehmer Hessen e. V. informiert, dass der Gesamtvorstand des Verbandes baugewerblicher Unternehmer Hessen e. V., nach Absprache mit den lokalen Bezirksstellen, den Einigungsvorschlag angenommen hat.
Der Tarifvertrag, der von den Tarifvertragsparteien der Baubranche erarbeitet wurde, sieht eine dreistufige Lohn- und Gehaltserhöhung vor. Ab dem 1. Mai 2024 werden in der ersten Stufe die Löhne und Gehälter um 1,2 % und einen Festbetrag von 230 Euro monatlich erhöht, bis in der dritten Stufe 2026 die vollständige Angleichung der Löhne und Gehälter im Osten auf das Niveau des Westens erfolgt.
VbU-Präsident Thomas Reimann zeigt sich erfreut über den vorliegenden Tarifvertrag: „Die angestrebte Laufzeit von drei Jahren schafft Planungssicherheit für Unternehmen und Mitarbeitende. Zudem zeigt der Vertrag die hohe Bereitschaft der Bauwirtschaft, faire Löhne zu zahlen und die Mitarbeiter zu halten. Das hat eine wichtige Signalwirkung in Zeiten des Fachkräftemangels, wo wir um qualifizierte Arbeitskräfte konkurrieren“. Reimann betont weiter: „Nach dem langen Hin und Her können wir uns nun wieder voll auf das Tagesgeschäft konzentrieren, das derzeit sowieso unter der schlechten Auftragslage leidet.“
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Verbesserung der Ausbildungsvergütungen. Ab dem 1. Mai 2024 wird die Vergütung für das erste Ausbildungsjahr bundeseinheitlich auf 1.080 Euro erhöht, mit weiteren Anpassungen in den folgenden Jahren. Zudem wird eine stärkere Angleichung der Ausbildungsvergütungen zwischen technisch-kaufmännischen und gewerblichen Ausbildungen angestrebt, wobei auch hier bis 2026 eine Ost-West-Angleichung vorgesehen ist.
Dirk Wölfer, Bauunternehmer aus Gersfeld und Mitglied der bundesweiten Tarif-Verhandlungskommission zeigt sich ebenfalls zufrieden: „Dies ist ein bedeutender Schritt, um die Attraktivität einer Ausbildung im Bauwesen zu steigern und drückt die Wertschätzung und Bedeutung der Auszubildenden für unsere Unternehmen und die Bauwirtschaft als Gesamtes aus.“ Deshalb sei es laut ihm umso wichtiger, sich in den Tarifverhandlungen nicht nur auf die ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu konzentrieren, sondern eben auch auf jene, die noch am Anfang ihres Berufslebens stehen.
„Angesichts des fortschreitenden demografischen Wandels und sich dem damit verschärfenden Fachkräftemangel ist es umso wichtiger, dass sich die Bauwirtschaft als attraktiver Arbeitgeber auf dem Markt positioniert. Ein essentielles Puzzleteil dabei ist unter anderem ein angemessener Lohn“, so Wölfer abschließend.
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