Trotz seines Verbots 1993 ist Asbest nach wie vor in vielen Bestandsbauten enthalten. Vor dem Hintergrund der zunehmenden energetischen Sanierung weist die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) auf mögliche Gesundheitsgefahren für die Beschäftigten der Bauwirtschaft hin. Notwendig ist wirksamer Schutz, wenn mit asbesthaltigen Materialien gearbeitet wird. Neben Aufklärung und Beratung bietet die BG BAU auch finanzielle Fördermöglichkeiten sowie ein neues E-Learning-Programm „Grundkenntnisse Asbest“.
Asbestfasern können Krankheiten wie Asbestose, Lungenkrebs oder Mesotheliom verursachen. Mit schwerwiegenden Folgen: Asbestbedingte Erkrankungen sind die häufigste Ursache für Todesfälle durch Berufskrankheiten im Bereich der BG BAU.
Online-Programm zu Asbest
Wie asbesthaltige Produkte erkannt werden, wo Asbest enthalten sein kann und wie sich Beschäftigte vor den damit zusammenhängenden Gesundheitsgefahren schützen können, vermittelt das neue E-Learning-Programm „Grundkenntnisse Asbest“ der BG BAU. Es richtet sich vor allem an Beschäftigte, die in Bestandsbauten arbeiten.
Wird der Verdacht auf Asbest bestätigt, sind besondere Anforderungen an die Qualifikation und die technische Ausrüstung der tätigen Unternehmen erforderlich. Insbesondere kommt es dann darauf an, möglichst staubarm zu arbeiten. Wo sich Staub nicht vermeiden lässt, muss er abgesaugt und gefiltert werden. „Asbestbelastete Arbeitsbereiche müssen durch Schleusen und Staubschutztüren isoliert werden, damit sich die Fasern nicht in andere Bereiche verteilen können. Welche konkreten Schutzmaßnahmen erforderlich sind, wird in Unternehmen im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung festgelegt.
Finanzielle Förderung für Schutzmaßnahmen
Für den Schutz vor Staub, insbesondere Asbest, beim Bauen im Bestand bietet die BG BAU eine neue Arbeitsschutzprämie für ihre Mitgliedsunternehmen. Sie fasst Maßnahmen zusammen, die die Belastungen durch Staub, Faserstäube und luftgetragene Gefahrstoffe deutlich reduzieren. Das Schutzpaket umfasst Handmaschinen mit Absaugung, Bau-Entstauber der Staubklasse H, Luftreiniger oder Unterdruckhaltegräte der Staubklasse H, Staubschutztür in faltbarer Ausführung, Einkammer-Personenschleuse in faltbarer Ausführung, Einwegschutzanzüge Kategorie III Typ 5/6 und Atemschutz-Halbmasken mit Filter P3.
Unternehmen, die in diese kombinierten Schutzmaßnahmen investieren, bekommen von der BG BAU einen Kostenzuschuss von 50 Prozent, maximal 5.000 Euro. Nähere Informationen und Antrag: www.bgbau.de/schutzpaket-bauen-im-bestand.
Weitere Informationen
Themenseite Asbest: www.bgbau.de/asbest
E-Learning-Programm „Grundkenntnisse Asbest“ nach TRGS 519: http://www.bgbau.de/grundkenntnisse-asbest
Arbeitsschutzprämie „Schutzpaket für das Bauen im Bestand“: www.bgbau.de/schutzpaket-bauen-im-bestand
Branchenlösung Asbest beim Bauen im Bestand: https://www.bgbau.de/service/angebote/medien-center-suche/medium/branchenloesung-asbest-beim-bauen-im-bestand