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21.02.2024
Pressemitteilungen

Erhöhter Preiskampf im Tief- und Infrastrukturbau

Baugewerbe macht auf drohende Kurzarbeit aufmerksam

Während der Hochbau in der letzten Zeit vermehrt im Mittelpunkt der Öffentlichkeit steht, hat sich laut dem Verband baugewerblicher Unternehmer Hessen e.V. (VbU) eine besorgniserregende Dynamik im Tief- und Infrastrukturausbau entfaltet.

Obwohl die Nachfrage nach Bauleistungen in diesem Bereich derzeit stabiler als im Hochbau ist, beobachtet der Baugewerbe-Verband in den letzten Monaten eine deutliche Verschärfung des Wettbewerbs bzw. des Preiskampfs in den meist öffentlichen Ausschreibungen.

VbU-Vizepräsident Dr. Christoph Schetter ordnet die Entwicklung folgendermaßen ein: „Das hängt zum einen zusammen mit Ausweichbewegungen der Bauunternehmen, die händeringend Arbeit suchen – also beispielsweise der typische Hochbauer, der sich jetzt wieder an eine Brücke heranwagt. Zum anderen gehen wir davon aus – und das ist mittel- bis langfristig vielleicht das größere Problem – dass die Öffentliche Hand ihre Investitionsvorhaben gar nicht mehr vollständig oder sehr verzögert in die Tat umsetzt.“

Der Verband fordert deshalb von der hessischen Landesregierung, die bereitgestellten Mittel für Infrastruktur und Modernisierung umfassend auszuschöpfen, denn bereits jetzt wird die Infrastruktur nicht mehr den Ansprüchen gerecht, die wir an sie stellen. Generell sollte die Investitionshöhe an das Abschreibungsniveau angepasst werden. Eine Verschleppung der Investitionen in die hessische Infrastruktur muss daher unbedingt verhindert werden.

Davon abgesehen bremst die bürokratische Last auch im Tiefbau das unternehmerische Handeln. Die im Koalitionsvertrag der hessischen Landesregierung festgeschriebenen Maßnahmen zur Planungs- und Genehmigungsbeschleunigung müssen noch in diesem Jahr angegangen werden.

Gleichzeitig sind viele Behörden nur unzureichend mit Personalkapazitäten ausgestattet, weshalb sich Planungs- und Genehmigungsverfahren unnötig in die Länge ziehen. Oft scheitert es an einer ausbleibenden Stellungnahme irgendeiner Fachbehörde, die aber im Verfahren hinzugezogen werden muss.

Sollte sich die Auftragslage nicht merklich bessern und Bauprojekte zu lange pausieren, drohe in einigen Unternehmen Kurzarbeit. Ein „Gastro-Effekt“ muss in der Bauwirtschaft unbedingt vermieden werden. Arbeitskräfte, die der Branche jetzt abhandenkommen, werden wir nie wieder gewinnen können.

„Wir laufen selbst auf einer unserer Baustellen in einen Baustopp hinein, weil eine alltägliche Freigabe der Spezialtiefbauarbeiten durch die Wasserbehörde nicht zu bekommen ist. Und wenn die Freigabe irgendwann doch erteilt wird, dauert es anschließend wieder wochenlang, bis die Transportgenehmigung für das Großbohrgerät vorliegt“, so Dr. Schetter abschließend.

Ihre Ansprechpartnerin:

Lena Brucato

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Telefon: 069 / 9 58 09-222
E-Mail: brucato@bgvht.de

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