Mit den vorliegenden Herbst-Prognosen schätzen das
- ifo Institut – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V.,
- Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel) und das
- Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH)
die Entwicklung der Bauinvestitionen für 2022 und 2023 deutlich schlechter ein. Noch in den Sommerprognosen war von einem schwachen realen Wachstum ausgegangen worden. Für 2022 liegen die Prognosewerte nun in einer Range von -1,5 % (IfO) bis -3 % (IWH). Noch deutlicher fällt die Herabstufung der Aussichten für 2023 aus. War hier im Sommer noch mit einem Wachstum um 1,5 % bis ca. 3 % gerechnet worden, liegen die derzeitigen Einschätzungen bei -0,4 % (IfW) bis -2,5 % (IWH); siehe Anhang.
Diese Entwicklung sehen die Institute eingebettet in die nachlassende Konjunkturentwicklung, steigende Lebenshaltungskosten aber auch spezifische Parameter der Baukonjunktur. Dazu gehören steigende Zinskosten für Baukredite aber auch über den Lebenshaltungskosten liegende Steigerungen der Preise für Baumaterial. Der Abschwung der Konjunktur werde nun auch die Investitionsbereitschaft der Unternehmen mindern. Belege für die nachlassende Baukonjunktur sehen die Institute in den rückläufigen Ordereingängen.
Erst für 2024 rechnen die Institute jetzt mit steigenden Wachstumsraten bei den Bauinvestitionen zwischen 3 % (IfW und Ifo) und bis fast 5 % (IWH). Die Nachfrage nach Bauleistung wird im Grunde als intakt bewertet, quasi aber vorübergehend abgewürgt. Gerade im öffentlichen Bereich wird großer Nachholbedarf gesehen.
Die Preisentwicklung der Bauinvestitionen sehen die Institute im Jahresverlauf 2022 jetzt bei +16 % bis knapp +20 %. Noch im Sommer lag die Prognose bei +11 %. Für 2023 wird mit einer weiteren Steigerung um 5 % bis 11 % gerechnet. Erst für 2024 ist eine gewisse Beruhigung bei +1 % bis +3 % veranschlagt.
Die Entwicklung der Prognosewerte für die Bauinvestitionen in 2022 gegenüber 2021 sowie 2023 gegenüber 2022 kann dem Anhang ebenso entnommen werden, wie die Prognose der Preisentwicklung für Bauleistungen.
Die Forschungsinstitute werden ihre Gemeinschaftsprognose am 29. September 2022 vorstellen. Hierüber werden wir berichten.
[download id=“15571″]Ihr Ansprechpartner
Betriebswirtschaft
Telefon: 069 / 958 09-170
E-Mail: geiser@bgvht.de