Sommerfest der hessischen Bauwirtschaft erstmalig in Dreieich
Beim diesjährigen Sommerfest der hessischen Bauwirtschaft trafen sich auf Einladung von neun Verbänden Unternehmer, Politik und Verbandsvertreter, um sich über die aktuellen Herausforderungen in der Baubranche auszutauschen. Ziel des neu geschaffenen Veranstaltungsformats ist es, die komplette Wertschöpfungskette Bau enger zu vernetzen, den Austausch zu intensivieren und zu verstetigen. In der Eventlocation area3 in Dreieich begrüßten die gastgebenden Verbände aus dem Bereich Hoch- und Tiefbau, Ausbau, Garten- und Landschaftsbau und der Bauwirtschaft rund 150 Gäste.
Thomas Reimann, Präsident des Verbandes baugewerblicher Unternehmer Hessen e.V., sagte zum Auftakt: „Die Bauwirtschaft ist mehr als die Baustellen, die wir um uns sehen, mehr als die Gebäude und Straßen, die errichtet werden. Dahinter steht eine komplexe Kette an Partnern, die das erst ermöglichen. Wir alle arbeiten täglich eng zusammen, um Deutschland mitzugestalten. Deshalb stehen wir heute hier: um uns zu vergegenwärtigen, dass diese Herausforderungen nur durch eine enge Zusammenarbeit von Verwaltung, Politik und Bauwirtschaft zu bewältigen sind. Es geht nicht darum, wer den größten Beitrag leistet oder wer die Verantwortung trägt – es geht darum, dass wir uns dieser Verantwortung gemeinsam stellen. Es geht darum, alle an einem Strang zu ziehen.“
Manfred Pentz, Hessischer Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales und Entbürokratisierung und Bevollmächtigter des Landes Hessen beim Bund, sprach die aktuellen Herausforderungen an: „Die Bauwirtschaft spürt im Moment sehr die Auswirkungen der internationalen Krisen. Das muss uns besorgen, weil die Bautätigkeit immer auch ein Indikator für die gesamte Wirtschaftslage ist. Das Land unterstützt die heimische Bauwirtschaft. Neben den ohnehin schon bestehenden Förderprogrammen haben wir das Hessengeld beschlossen, um damit Menschen zu fördern, die erstmals und zur Eigennutzung Wohnimmobilien erwerben. Zum anderen arbeiten wir intensiv daran, die bürokratischen Hürden für den Bau zu reduzieren. Unser Ziel ist es, dass sich Familien wieder stärker dazu entscheiden, Wohneigentum zu erwerben. Dazu müssen wir nicht nur überflüssige Bürokratie am Bau abschaffen, sondern auch gleichzeitig Familien entlasten.“
Das hessische Wirtschaftsministerium wurde vertreten durch Staatssekretär Umut Sönmez: „Wir wollen als Landesregierung die Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau verbessern. An erster Stelle steht hier die geplante Novelle der Hessischen Bauordnung. Ziel ist es dabei, kostentreibende Regelungen abzubauen, Genehmigungsverfahren zu beschleunigen und das Baurecht insgesamt zu entbürokratisieren. Darüber hinaus werden wir mit den relevanten Akteuren die bestehenden Richtlinien der sozialen Wohnraumförderung überprüfen. Ziel ist es hier, Handlungsbedarfe und Lösungsansätze zu identifizieren, um im Bereich der Förderung weiterhin hohe Impulse zu setzen und mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.“
Auch Michael Ruhl, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat sprach ein wichtiges Thema für die Baubranche an: „Die Hessische Landesregierung bekennt sich nach wie vor zum Klimaschutz und will, dass Hessen 2045 klimaneutral wird. Daher sehen wir auch das Thema klimafreundliches Bauen als einen wesentlichen Baustein an. Wir fördern neben den nachwachsenden auch den Einsatz klimafreundlicher Recyclingbaustoffe. Dies auch vor dem Hintergrund knapper werdender Deponiekapazitäten. Die hessische Landesregierung nimmt sich mit Hochdruck diesem Thema an.“
Christian Rinn, Vorstandsvorsitzender der Unternehmerverbände Steine I Erden I Keramik gab in seinem Schlusswort einen Ausblick in die gemeinsame Zukunft: „Wir stehen an der Schwelle zu einem Innovationsschub, der die Bauwirtschaft tiefgreifend verändern wird. Diese
Transformation bringt nicht nur Herausforderungen, sondern auch immense Chancen mit sich. Wer bereit ist, sich zu öffnen und Veränderungen anzunehmen, der wird in dieser neuen Ära erfolgreich sein. Doch all das kann nicht ohne die nötige politische Unterstützung gelingen. Es ist entscheidend, dass die Politik die notwendigen Rahmenbedingungen schafft, um die Transformation der Bauwirtschaft zu ermöglichen. Investitionen in Bildung, Forschung und Innovation sind unerlässlich, ebenso wie die Förderung nachhaltiger Technologien und Verfahren. Lassen Sie uns also gemeinsam nach vorne schauen. Die Herausforderungen, vor denen wir stehen, sind groß, aber die Chancen, die sie bieten, sind es ebenso.“
Im Anschluss tauschten sich die Gäste bei Grill-Buffet und Live-Musik weiter zu den aktuellen gemeinsamen Herausforderungen aus.
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