Image
28.09.2022
Wirtschaft

Bauministerkonferenz fordert in ihrer „Stuttgarter Erklärung“ eine Anpassung der Rahmenbedingungen im Wohnungsbau

Die 140. Bauministerkonferenz (BMK) sieht die Bundesregierung angesichts ihrer Zielstellung, 400.000 Wohneinheiten (WE) im Jahr neu zu errichten, davon 100.000 WE im sozialen Wohnungsbau, in der Pflicht, auch entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen.

Die BMK stellt einen Zusammenhang zwischen rückläufigen Baugenehmigungen und sich verschlechternden Rahmenbedingungen, wie steigenden Lebenshaltungskosten, steigenden Finanzierungskosten, steigenden Baukosten und unzureichenden Förderbedingungen her.

Die BMK fordert die Bundesregierung auf wirksame Investitionsimpulse zu setzen. „Es muss ein breites Angebot von steuerlicher Förderung (Investitionszulage, Sonderabschreibungen), Zuschüssen und Darlehen zur Verfügung stehen. Die BMK sieht daher die Beschlusslage, für den energieeffizienten Neubau über die BEG-Förderung nur noch 1 Milliarde Euro zur Verfügung zu stellen, äußerst kritisch. Dies wird für den nicht preis- und belegungsgebundenen Neubau als nicht ausreichend angesehen.“

Der Ansatz, energieeffizienten Neubau alleine über den sozialen Wohnungsbau mit zu finanzieren, vernachlässigt aus Sicht der BMK die Realität differenzierter Wohnungsmärkte in den Ländern und Kommunen.

„In vielen Bundesländern wird ein quantitativer wie ein qualitativer Wohnungsneubau benötigt, in anderen Bundesländern darf der Fokus – auch aus Nachhaltigkeitsgründen – insbesondere auf der Ertüchtigung vorhandenen Wohnraums liegen. Dieser Flexibilität im Finanzmitteleinsatz bedarf es bei der öffentlichen Wohnraumförderung.“

So bittet die BMK das Bauministerium auch nach Auslaufen der Förderung durch das Baukindergeld um eine attraktive Anschlussförderung.

Um bestehende Rechtsunsicherheiten bei den energetischen Vorgaben zu beseitigen, fordert die BMK die Bundesregierung auf, endlich für Rechtsklarheit bei den energetischen Vorgaben für Wohngebäude zu sorgen. Die BMK sieht die Entscheidung der Bundesregierung zur Verschärfung der Gebäudestandards kritisch, weil diese Vorschläge die Umsetzungsrealitäten verkennen und dadurch letztlich die Erreichung des Ziels der Klimaneutralität zu gefährden drohen.

Die BMK begrüßt, dass das „Bündnis bezahlbarer Wohnraum“ Vorschläge für einen beschleunigten Wohnungsneubau unterbreitet, um die ambitionierten Wohnungsbauziele zu erreichen, betont jedoch, dass die Länder in ihrer verfassungsrechtlich gebotenen eigenen Verantwortung prüfen und entscheiden werden, ob und wie sie Vorschläge des Bündnisses, die an die Länder gerichtet werden, umsetzen.

Die Länder wollen ihre Anstrengungen im Bereich der Digitalisierung und des seriellen Bauens gemeinsam mit allen Akteurinnen und Akteuren entschlossen vorantreiben, um einen Beitrag für mehr Wohnungsneubau zu leisten.

Die „Stuttgarter Erklärung“ ist als Anhang beigefügt.

[download id=“15572″]

 

Ihr Ansprechpartner

Markus Geiser

Betriebswirtschaft

Telefon: 069 / 958 09-170
E-Mail: geiser@bgvht.de

Ähnliche Beiträge

23.04.2024
Startseite

Herzliche Einladung zur Jahreshauptversammlung des Verbandes am 06. Juni in Marburg

Zur Anmeldung » ​​​​​​​Jahreshauptversammlung des Verbandes in Marburg im Welcome Hotel Programm Donnerstag, 06. Juni 2024 10:00 Uhr: …
17.04.2024
Startseite

Gemeinschaftsdiagnose Frühjahr 2024

Die Frühjahrsprognose der Forschungsinstitute steht diesmal unter dem Titel „Deutsche Wirtschaft kränkelt – Reform der Schuldenbremse kein Allheilmittel“. …
12.04.2024
Startseite

Studien zum 15. Wohnungsbautag

Am 11. April 2024 fand der 15. Wohnungsbautag der Kampagne für den Wohnungsbau, dessen Mitglied der ZDB ist, …
29.04.2024
Wirtschaft

Fachkräftesicherung: Leitfaden des RKW und Studie des itb

Das Thema Fachkräftesicherung ist trotz mäßiger Baukonjunktur beherrschend in den Diskussionen in und mit den Betrieben. Ein großer
29.04.2024
Wirtschaft

Wohnungsmarktprognose 2024 – Zahlen von empirica weichen deutlich von anderen Prognosen ab

Die Bundesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag vom November 2021 das Ziel fixiert, jährlich 400.000 Wohneinheiten (WE) zu errichten.
26.04.2024
Wirtschaft

GoBD: Zwei neue Leitfäden

Die Grundsätze zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form sowie zum Datenzugriff