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25.05.2023
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Nachhaltigkeit: eTool und CO2-Fußabdruck

Wir informieren Sie seit zwei Jahren gemeinsam mit dem ZDB über die Themen Nachhaltigkeitsberichterstattung und nachhaltige Finanzierung. Kernthema der Banken, wenn sie Fragebögen zur Nachhaltigkeit an ihre Firmenkunden verschicken, sind die sog. „ESG-Risiken“ (E-Environment, S-Soziales, G-Governance).

Im Bereich Umwelt legen zumindest die Sparkassen und – soweit bisher bekannt – auch die Volksbanken einen Schwerpunkt beim CO2-Fußabdruck sowie dem Energie- und Wasserverbrauch. Soll heißen: Diese Kenngrößen sehen die Banken als zentral an, um insbesondere bei Unternehmen mit 50 bis 250 Mitarbeitern, die eine Finanzierungsanfrage stellen, die Nachhaltigkeit des Wirtschaftens beurteilen zu können.

Bei Betrieben mit weniger als 50 Mitarbeitern greifen die Sparkassen auf das Branchenrating zurück. Da dieses Branchenrating für bauausführende Unternehmen mit einem „B“ recht gut ausfällt (Skala A bis E, ab „D“ ist das Branchen-Rating eher schlecht; ein „D“ hat z.B. die Zementherstellung), erwarte der ZDB für Bauunternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern keine dezidierten Nachhaltigkeitsfragen im Rating der Sparkassen.

eTool und CO2-Rechner

In diesem Zusammenhang möchten wir auf das „eTool“ hinweisen, dass der ZDH zusammen mit den Handwerkskammern entwickelt hat. Auf der Plattform www.energieeffizienz-handwerk.de bzw. www.energie-tool.de können kleine und mittelständische Unternehmen ihren Energie- und Wasserverbrauch systematisch erfassen und dokumentieren, ebenso wie ihren CO2-Fußabdruck. Das Tool ist gut gelungen und unserer Meinung nach auch für Baubetriebe geeignet.

Es verfügt über einen Standardmodus, der den (neuen) Nutzer schrittweise durch die Erfassung führt, und einen Expertenmodus für Nutzer, die regelmäßig auf der Plattform unterwegs sind. Außerdem lässt sich die Bildschirmansicht auf den konkreten Betrieb und seinen Erfassungsbedarf anpassen. Es können auch mehrere User zusammenarbeiten.

Mit dem eTool lässt sich aber nicht nur der Verbrauch von Strom, Heizwärme, Kraftstoffen und Wasser erfassen, sondern es ermöglicht auch die Berechnung des CO2-Fußabdrucks nach Scope 1, 2 und 3.

Während die Daten für die CO2-Emissionen nach Scope 1 und 2 relativ schnell zusammengestellt sind, erweist sich die Berechnung der CO2-Emissionen nach Scope 3 durchaus als umfangreich, ist aber für Bauunternehmen grundsätzlich relevant:

  • Scope 1 umfasst alle CO2-Emissionen, die direkt durch Aktivitäten im Betrieb emittiert werden, z.B. durch Produktionsanlagen, durchs Heizen oder durch Firmenfahrzeuge. Scope 1-Emissionen resultieren also aus den Aktivitäten des Unternehmens, die direkt Treibhausgasemissionen zur Folge haben.
  • Scope 2 umfasst alle CO2-Emissionen durch eingekaufte Energie (Strom, Dampf, Wärme oder Kälte). Die CO2-Emissionen entstehen nicht unmittelbar am Betriebsstandort, sondern z.B. bei den Energieversorgern.
  • Scope 3 umfasst alle CO2-Emissionen:
  • durch bezogene Vorleistungen und Materialien, die für die Produktion bzw. das Bauen benötigt werden, z.B. eingekaufte Baustoffe,
  • durch gemietete Maschinen,
  • durch das Pendeln der Mitarbeiter,
  • durch Geschäftsreisen (Flug, Bahn – außer Firmen-PKW),
  • durch eingehende und ausgehende Transporte (Einkauf und Vertrieb),
  • durch Abfall und Entsorgung sowie
  • durch die Verarbeitung oder Nutzung des verkauften Produkts, also Emissionen in der Nutzungsphase eines Gebäudes.

Wenn man Bauunternehmen als mitverantwortlich für die eingesetzten Baustoffe sieht (was durchaus strittig ist, weil die meisten Mitgliedsbetriebe nicht planen, sondern das fertig geplante Bauwerk lediglich ausführen), dann sind im Bereich der Scope-3-Emissionen insbesondere die Erfassung der CO2-Emissionen für bezogene Materialien von Bedeutung; insbesondere Stahl, Glas und Zement sind sehr CO2-intensiv. Hier bietet die hinterlegte Datenbank mit den CO2-Emissionen zahlreicher Baustoffe eine gute Unterstützung. Darüber hinaus können nicht vorhandene CO2-Daten für Materialien angefragt und in der Datenbank ergänzt werden.

Zahlreiche Auswertungsmöglichkeiten erleichtern es, Konsequenzen für Energieeinsparungen abzuleiten: Verbrauchsgrafiken, Energiekosten, Emissionen, Zusammenfassung im „Energie-Cockpit“. Außerdem gibt es einen Jahresüberblick (Zeitleiste) und einen gewerkespezifischen Betriebsvergleich. Mit einem Zusatztool lässt sich sogar ein Entwicklungsfahrplan ableiten.

Informationsveranstaltungen und Sprechstunde

In den nächsten Wochen und Monaten werden Einführungsveranstaltungen für alle Betriebe angeboten, die in die Arbeit mit dem eTool einsteigen wollen. Entsprechend werden die grundsätzlichen Funktionen des eTools vorgestellt und Fragen der Teilnehmenden beantwortet.

Folgende Termine sind vorgesehen:

  • 12. Juli 2023
  • 27. September 2023 und
  • 15. November 2023 (jeweils von 10:00 bis 11:00 Uhr)

Eine Anmeldung ist unter folgendem Link möglich: https://attendee.gotowebinar.com/rt/5284833855950065502

Zudem finden regelmäßig Sprechstunden statt, in der Fragen zu den Funktionen des Tools beantwortet werden, oder um konkrete Fallbeispiele zu besprechen. An den nachfolgenden Terminen steht jeweils ein Experte eine Stunde lang zur Verfügung:

  • 01. Juni 2023, 11:00 bis 12:00 Uhr
  • 20. Juli 2023, 11:00 bis 12:00 Uhr
  • 14. September 2023, 16:00 bis 17:00 Uhr
  • 09. November 2023, 16:00 bis 17:00 Uhr und
  • 14. Dezember 2023, 11:00 bis 12:00 Uhr.

Für die Teilnahme an der Sprechstunde ist keine Anmeldung erforderlich. Das Format läuft über GoToMeeting – einfach den folgenden Link aufrufen und reinschauen: https://meet.goto.com/675413469

Ihr Ansprechpartner

Markus Geiser

Betriebswirtschaft

Telefon: 069 / 958 09-170
E-Mail: geiser@bgvht.de

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